Jubiläumsvasa - eine Reise durch die Zeit

17. Feb 2022

Vasaloppet ist eine Institution in Schweden und gehört für viele von uns zu den absoluten Lieblings-Events. Jedes Jahr nehmen tausene Athleten an dem Langlaufrennen im klassischen Stil zwischen Sälen und Mora teil. Dieses Jahr ist dabei ein ganz besonderes Jahr. Vor 100 Jahren fand der erste Vasaloppet statt. Natürlich fand die allererste Auflage, streng genommen, im Jahr 1521 statt, als Gustav Vasa vor den Soldaten des dänischen Königs floh. In Gedenken an dieses historische Ereignis wird jedes Jahr das 90km lange Rennen organisiert.

In 2022 wird das große Jubiläum gefeiert. Über mehrere Jahre wurde die 100. Auflage dieses Rennens geplant und da die behördlichen Einschränkungen glücklicherweise aufgehoben wurden, kann dies auch gebührend gefeiert werden. Auch wenn das große Rennen erst in einigen Wochen stattfinden wird, so haben die Feierlichkeiten doch schon begonnen.

Um die Ski-Helden von 1922 zu ehren, wurden die diesjährigen Winter-Wochen mit einem besonderen Jubiläumsrennen eröffnet. 139 Teilnehmer wurden nach sorgfälltigen Überlegungen einer Jury ausgewählt und für dieses Rennen exklusiv zugelassen. Die exakt gleiche Anzahl an Teilnehmern, die auch beim allerersten Rennen teilgenommen hatten. Die Regeln waren dabei besonders streng. So war die Verwendung moderner Skier aus Kunststoff oder Glasfasern nicht erlaubt. Stattdessen wurdn die Teilnehmer dazu aufgefordert auf traditionelles Equipment und entsprechende Kleidung zurückzugreifen. Die Skier mussten aus Holz gefertigt sein und mindestens die Anderthalbfache Länge der Körpergröße der jeweiligen Athleten aufweisen. Statt modernem Skiwachs wurde Teer unter den Skiern aufgebracht, um den nötigen Grip zu bekommen. Die Kleidung musste aus Wolle oder Baumwolle gefertigt sein, modern Funktionsfasern waren nicht erlaubt. Schließlich sollte der Jubiläums Vasa als Erinnerung an die wahren Pioniere und Vorläufer stattfinden.

Am frühen Morgen des 12. Februars stellten sich die Teilnehmer an der Startlinie in Sälen auf. Auch wenn es vor allem darum ging, das Rennen unter den Bedingungen des Jahres 1922 durchzuführen, gab es keinen Zweifel daran, dass die Skiläufer das Ganze mit viel Spaß genießen wollten.

Zeitnahme und Ergebnisdienst sind seit langem wichtige Werkzeuge um sportliche Leistungen zu messen und die Effektivität des eigenen Trainings zu überprüfen. So war es schon im Jahr 1922 und so ist es bis heute geblieben. Diesen wichtigen Teil eines Rennens übernimmt mika:timing auf Veranstaltungen weltweit, damit die Teilnehmer am Ende ihre offiziellen Zeiten bekommen. Bereits im 18. Jahrhundert wurde erstmals für Rennen in England eine Zeitmessung durchgeführt. Damals allerdings nicht für menschliche Teilnehmer, sondern bei Pferderennen. In den 1920er Jahren kam es dann zur nächsten Revolution im Bereich Zeitmessung, als bei den Olympischen Spielen erstmals elektronische Stoppuhren verwendet wurden. In den 1990er Jahren wurden vielen Rennen mittels Barcode gemessen. Vereinfacht formuliert bedeutete dies, dass eine Person jedes mal, wenn ein Teilnehmer die Ziellinie überquerte, einen Knopf drücken musste. Anschließend musste der Teilnehmer den auf seiner Startnummer aufgedruckten Barcode scannen lassen, um die letzte registrierte Zielzeit zugeordnet zu bekommen.

Wenige Jahre später sorgte jedoch ein großer technologischer Durchbruch dafür, dass die Zeitmessung auch bei größeren Wettläufen mit mehreren gleichzeitigen Zieleinläufen sehr einfach umgesetzt werden konnte: die RFID-Technologie, die bis heute in vielen Rennen genutzt wird. Jeder Teilnehmer erhält dabei einen Chip, der an verschiedenen Zeitmesspunkten, wie z.B. einer Zwischenzeit auf der Strecke oder an der Ziellinie, über verschiedenen Funkfrequenzen mit den Zeitmessgeräte kommuniziert. Auf diese Weise können tausende Athleten gleichzeitig ihre Ergebnisse erhalten.

mika:timing hat diese Entwicklung seit den 1990ers stets vorangeführt und bringt beim diesjährigen Vasaloppet mit dem aktiven Transpondersystem, die am weitesten entwickelte Technologie zum Einsatz, welche mit einer Genauigkeit im Bereich von Tausendstelsekunden misst.

Dies war beim Jubiläumsrennen natürlich nicht der Fall. Denn wenn man ein Rennen unter den gleichen Bedingungen wie 1922 durchführt, so gilt dies auch für die Zeitmessung, die für alle Teilnehmer manuell durchgeführt wurde - sowohl auf der Strecke, als auch im Ziel. Und dennoch muss erwähnt werden, dass auch beim Jubiläumsrennen am Ende auf moderne Technologie nicht gänzlich verzichtet wurde. So wurden die manuell gemessenen Zeiten der Teilnehmer anschließend in das Datenbanksystem von mika:timing eingegeben, damit Zuschauer die Ergebnisse sowohl live auf den Ergebnisseiten im Internet, als auch in der App und in der Liveübertragung auf Vasaloppet TV verfolgen konnten.

Wie ist das Rennen also gelaufen?

Vor 100 Jahren wurde Ernst Alm mit einer Rennzeit von 7 Stunden und 32 Minuten der erste Sieger des Vasaloppet. 100 Jahre später war es Erik Wickström, der das Ziel als Erster erreichte, nachdem er beinahe das gesamte Rennen angeführt hatte. Die Zeit blieb für ihn bei 6 Stunden und 57 Minuten stehen. Er war damit ganze 35 Minuten schneller als die historische Zeit von Ernst Alm. Erst viele Stunden später erreichte der letzte Teilnehmer nach 18 Stunden und 38 Minuten das Ziel.

Ein fantastischer Tag ging so zu Ende und für mika:timing war es ein großer Kontrast zu unserer alltäglichen Arbeitsweise. Doch nun legen wir den Fokus wieder auf die moderne Zeitmessung. Viele Teilnehmer warten sehnlichst auf ihr individuelles Ergebnis und wir werden natürlich dafür sorgen, dass sie dies schnell und präzise erhalten.

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